„Lässt sich Rafz kaufen?“ – Grüne Bezirk Bülach stellen sich gegen die Deponie Bleiki – TagesAnzeiger
Die Grünen des Bezirks Bülach sprechen sich deutlich gegen die geplante Deponie Bleiki aus. Im Fokus stehen die Bedrohung für die Natur, die Belastung für die Bevölkerung und eine grundsätzliche Kritik am finanziellen Anreizmodell. Zusammengefasst vom Rafzer Bürgerkomitee.
Deponiegeld als Lockmittel?
Die Gemeinde Rafz steht vor grossen finanziellen Herausforderungen: Schulhäuser, Altersheim und Verkehrsinfrastruktur müssen in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Vor diesem Hintergrund warnt die Grüne Partei davor, sich von finanziellen Angeboten der Betreiber blenden zu lassen. Denn langfristig würden Natur und Bevölkerung die Konsequenzen tragen.
Gefährdung eines wertvollen Amphibiengebiets
Besondere Sorge bereitet der geplante Standort: Die Erweiterung der Deponie würde direkt an eines der bedeutendsten Amphibiengebiete des Kantons Zürich grenzen. In diesem ehemaligen Abbaugebiet haben bedrohte Arten wie die Geburtshelferkröte – auch bekannt als Glögglifrosch – einen wichtigen Rückzugsort gefunden. Die Grünen sehen in der geplanten Nutzung einen schwerwiegenden Eingriff in ein ökologisch wertvolles Areal und kritisieren eine Raumplanung, die den Artenschutz missachte.
Jahrzehntelange Lärm- und Verkehrsbelastung
Die Auswirkungen auf die Bevölkerung wären gemäss dem Beitrag erheblich: Lärm durch Baumaschinen und Deponiebetrieb sowie ein stark zunehmender Schwerverkehr werden als direkte Folgen genannt. Besonders betroffen wären die Verkehrsachsen durch Eglisau und Rafz.
Ungleichgewicht bei der regionalen Lastenverteilung
Ein weiterer Punkt der Kritik betrifft die übermässige Belastung des Zürcher Unterlands: Die Region trägt bereits heute grosse Infrastrukturprojekte wie den Flughafen, das geplante Tiefenlager für radioaktive Abfälle sowie mehrere Deponien und Kiesabbaugebiete. Dass Rafz nun als einzige Gemeinde im Kanton eine neue Deponie befürwortet, erscheint aus Sicht der Grünen nicht gerechtfertigt.
Das Rafzer Bürgerkomitee sagt dazu: Der Beitrag der Grünen Bezirk Bülach bringt zentrale Kritikpunkte zur Sprache, die auch das Rafzer Bürgerkomitee teilt: Eine kurzfristige Finanzspritze kann nicht die langfristigen Belastungen aufwiegen. Die Deponie gefährdet wertvolle Naturräume, verschärft die Verkehrssituation und trägt zur einseitigen Belastung des Unterlands bei. Ein entschiedenes Nein zur Deponie Bleiki ist aus Sicht des Bürgerkomitees die einzig verantwortungsvolle Haltung.
Veröffentlicht in der Rubrik Parteien auf tagesanzeiger.ch am 10. Juni 2025 durch die Grünen Bezirk Bülach.
Rafzer Bürgerkomitee